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Von meiner ersten kinesiologischen Sitzung und wenn ich einen Wunsch freihätte

Pseudokrupp - bellende Hustenanfall gepaart mit dem Gefühl nicht mehr anständig Luft zu bekommen und fast zu ersticken ist schrecklich. In meiner Kindheit litt ich immer wieder unter diesen obengenannten Symptomen. Das hieß oft schlaflose Nächte für mich und meine Mama. Nicht nur einmal kam es vor, dass ich ringend nach Luft im Schlafzimmer meiner Eltern stand. Meine Mutter schnappte mich und steckte mich schnell ins Badezimmer. Dort ließ sie das heiße Wasser von Dusche und Waschbecken so lange laufen, bis sich die Luftfeuchtigkeit im Bad so erhöhte, dass ich wieder besser atmen konnte. Stress pur für uns beide.

Viele Arztbesuche später, aber nicht wirklich klüger bekam meine Mutter den Tipp eine Kinesiologin in Steyr aufzusuchen, vielleicht konnte sie uns helfen.

In so einer doch schon sehr hilflosen Situation probiert man auch schon viele alternativ medizinischen Methoden aus, um den Leidensdruck irgendwie zu verringern.


So machten wir uns auf den Weg zu der empfohlenen Kinesiologin – für uns war das die erste Begegnung mit dieser Art von Körperarbeit und wir wollten das Thema Pseudokrupp hier unter die Lupe nehmen. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, es sind immer nur ein paar Bildfetzen, aber was ich noch weiß ist, dass die Kinesiologin mithilfe des Muskeltests Jahre abgefragt hat und plötzlich eine Rückmeldung bekam. Sie drehte sich zu meiner Mutter um und fragte: „Ist irgendetwas Besonderes passiert, als Pia zwischen 4 und 5 Jahren alt war?“

In diesem Moment kamen zuerst bei meiner Mama und dann bei mir extrem viele Emotionen hoch. Irgendwie war es auch ein Moment der Erkenntnis, denn kurz vor meinen vierten Geburtstag, am 20. Mai 1995 ist mein Opa, der Vater meiner Mama, plötzlich von uns gegangen. Es war für die ganze Familie ein enorm einschneidendes Erlebnis, denn mein Opa war immer sportlich und gesund und von einem Tag auf den anderen war er nicht mehr bei uns. An diesem Tag im Mai waren meine Schwester und ich, wie an so vielen Tagen davor auch schon, bei meiner Oma. Sie passte immer auf uns auf, kochte für uns und spielte mit uns. Ich war von Anfang an immer das „Opa Mädi“. Ich freute mich sehr, als mein Opa bei der Tür hereinkam, er war irgendwo unterwegs gewesen und war nun endlich zu Hause, um mit uns zu spielen. Doch es ging ihm nicht gut, er legte sich ins Wohnzimmer auf die Couch. Damit er Gesellschaft hatte, brachte ich ihm die kuschlig warme Decke und legte mich zu ihm. Dann ging alles sehr schnell, wie wenn man im Film vorspult – meine Oma war am Telefon ganz aufgelöst und rief die Rettung, fremde orange-rot bekleidete Leute kamen mit ihrer Ausrüstung ins Haus und meine Schwester, unsere Oma und ich saßen in der Küche auf der Bank und haben viel geweint. Das ist alles was ich von diesem Tag noch weiß, aber die Bilder sind so klar als wäre es gestern geschehen. Von den darauffolgenden Tagen, Monaten, zum Teil Jahren habe ich nicht so viel bis keine Erinnerung wie von dem Tag als ich meinen Opa das letzte Mal gesehen habe. Die Kinesiologin hat mit ihrer Arbeit diesen Stress, den ich durch den Verlust meines Opas erfahren habe, erkannt und ausbalanciert. In dieser Sitzung wurden viele Tränen vergossen, doch es gab mir die Kraft zu heilen. Ich bekam auch Übungen mit nach Hause, die ich über einen bestimmten Zeitraum machen sollte. Nach dieser kinesiologischen Balance hatte ich noch einmal einen leichten Pseudokrupp und danach nie wieder. Ich konnte endlich wieder atmen.


Natürlich kann jetzt jeder glauben, was er will. Vielleicht kam das Pseudokrupp nicht mehr, weil ich älter wurde und mein Immunsystem stärker wurde. Oder durch das Auflösen dieses enormen Stresses, den ich da noch in mir trug, war es meinem Körper wieder möglich sich selbst zu heilen. Jeder hat die Freiheit das zu glauben, was er/sie möchte.

Für mich jedoch war meine erste kinesiologische Sitzung etwas ganz Besonderes. Der Ablauf, die ganzen Zusammenhänge und die Erkenntnisse daraus, das machte für mich einfach Sinn und fühlte sich magisch an.

Auch wenn mein Opa seit über 26 Jahren nicht mehr auf der Welt ist, vermisse ich ihn. Zu gern hätte ich seine Meinung zu bestimmten Themen gehört, vor allem zu meinem Werdegang. Er hätte sicher immer einen guten Rat parat gehabt und vor allem in meinen wilden Fort geh-Zeiten wäre er nicht so geduldig mit mir gewesen wie meine Oma (das hätte mir auch sicher nicht geschadet). Auch wenn er physisch nicht mehr hier ist, weiß ich, dass er bei uns ist und Teile von ihm in meiner Oma, in meiner Mama, in meiner Schwester und mir weiterleben.

Anfang 2016 war ich in Neuseeland und wurde an einem regnerischen Tag auf der Straße in Queenstown von zwei jungen Männern auf der Straße angehalten. Sie fragten mich, ob ich Lust hätte ein Teil ihres Projekts zu sein, indem sie Leute auf der Straße mit einer bestimmten Frage konfrontieren und die Reaktion sowie die Antwort filmen. Da ich unbedingt die Frage wissen wollte, ich bin ja sehr neugierig, ließ ich mich auf das Experiment ein. :) Das Ergebnis des Projekts und meine Antwort seht ihr hier:


"Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen. Unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen." Marie von Ebner-Eschenbach


Bleibe mutig, stark und in Balance!

Alles Liebe Pia




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